26. 9. 2020
Führung auf der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing
„Vor 76 Jahren: Vom KZ Neuengamme nach Husum-Schwesing”

„Wir erinnern damit an den 26. September 1944.“, sagt Maria Jepsen, die Vorsitzende des Freundeskreises der KZ-Gedenkstätte Husum-Schwesing.

Erstmals kamen damals 1500 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme in das Lager. Das Barackenlager war vorher vom Reichsarbeitsdienst für den Flugplatzbau errichtet worden.

Die KZ-Häftlinge sollten den sog. Friesenwall an der Küste Nordfrieslands mit herstellen.

Der sog. Friesenwall war als Verteidigungslinie gegen eine vom NS-Regime befürchtete Invasion von See her gedacht. Er reichte vom Emsland bis nach Nordfriesland. Hier sollten Panzergräben ausgehoben und MG-Stellungen gebaut werden. Eine solche MG-Stellung findet man u.a. noch südlich von Schobüll am Deichweg.

Die Häftlinge wurden zuerst in Husum-Schwesing und dann auch im Außenlager Ladelund gefangen gehalten und zu schwerster Arbeit gezwungen.
Ende Dezember 1944 wurde das Lager aufgelöst und die zum Teil todkranken Häftlinge nach Neuengamme zurücktransportiert.

In den drei Monaten des Bestehens des Außenlagers Husum-Schwesing starben 300 Häftlinge. Sie wurden auf dem Husumer Ostfriedhof in Massengräbern beerdigt.

Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos. Hygienebestimmungen sind zu beachten.